Shadow
Obersteiner Weg

Beschreibung

Quartiers-Revitalisierung

Wohnfläche: 7.876 m²
Wohneinheiten: 126


Zusatzinformationen

www.obersteinerweg.de Sergej Dott

Wohnanlage Obersteiner Weg, Berlin

Wohnanlage, Kunstprojekt, Niedrigenergiehaus – alles unter einem Dach!

Objektbeschreibung:

Die Wohnanlage ist Teil der im Umkreis vorherrschenden Wohnblockbebauung. Sie besteht aus vier, parallel zur Gustav-Adolf-Straße verlaufenden, 3-stöckigen Wohngebäuden. Auffallend sind die, für die Umgebung eher untypischen, markanten Pultdächer. In Richtung Norden schließt ein separater Rundblock ähnlicher Bauart das Gebäudeensemble ab.

Inmitten der Wohnhäuser erstreckt sich ein ca. 1 ha großer, grüner, mit Rasen und einzelnen Bäumen bepflanzter Innenhof. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite der Gustav-Adolf-Straße befindet sich das Friedhofsgelände der Segenskirchengemeinde. Interessant dabei ist, dass die zentrale Friedhofsachse genau auf das Zentrum der Hoffläche der Wohnanlage zuläuft. Diese Beziehung wurde zum wesentlichen Grundgedanken des Kunstkonzeptes. In westlicher Richtung entlang des Obersteiner Wegs umsäumen zahlreiche Einfamilienhäuser das Objekt.

Sanierungskonzept:

Aufgrund des altersbedingten Zustandes der Immobilie hätten sich Neuvermietungen leerstehender Wohnungen nicht rentiert. Um eine nachhaltige Wirtschaftlichkeit der Wohnanlage gewährleisten zu können, war eine Komplettsanierung unumgänglich. Es sollte etwas Besonderes entstehen, sowohl aus bautechnischer Sicht, als auch bei der Gestaltung der Innenräume und Außenflächen. Unter Berücksichtigung der Umgebung und der dortigen Marktlage für Mietwohnungen, ließen die Bauherren schließlich eine Vision zu und entwarfen folgende Zielsetzung: Eine qualitativ hochwertige Sanierung sollte in Kombination mit einem außergewöhnlichen Kunstprojekt realisiert werden. Der Standard der Wohnungen sollte nach der Sanierung über dem vergleichbaren Level der Umgebung liegen. Weitere Zielsetzung war es die ökonomischen und ökologischen Standards eines Niedrigenergiehauses zu erreichen. Unterstützung holte sich das Team bei dem namhaften Künstler, Sergej Dott, der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und bei der Deutschen Bank AG, Potsdam.

Kunstkonzept:

„Im Februar 2006 erhielt ich einen Anruf, ob ich Interesse hätte, am Um- und Ausbau von fünf Wohnhäusern in Berlin-Weißensee künstlerisch mitzuwirken. Nach einem Treffen und zweistündigem Gespräch mit dem Projektmanager der spark::ling AG, Thomas Behrendt und der Architektin, Conny Gloger, waren wir uns einig: Ich werde die Fassaden und Teile des Innenausbaus frei nach meinen Ideen und Vorstellungen gestalten. Mein Vorschlag war, mit alltäglichen Dingen zu arbeiten, die uns in ihrer vielfältigen Art und Form begegnen und umgeben – die einfachen Dinge des Lebens, die wir leider oft in ihrer Einzigartigkeit und Schönheit nicht mehr wahrnehmen.

Um diese Dinge für ausnahmslos Jeden sichtbar zu machen, werde ich sie vergrößern und in Skulpturen vergegenständlichen – für die Betrachter nun ein Grund, über Hasen, Vögel, Fische oder Schmetterlinge mit anderen Passanten ins Gespräch zu kommen." (Sergej Dott)

Bei der Umsetzung des Bauvorhabens wurde versucht, diese Gedanken auf einer wirtschaftlich und zugleich technisch realisierbaren Grundlage umzusetzen. Der Aspekt Wohnen wird kombiniert mit Kunst – Kunst die fröhlich stimmt und mit der es sich angenehm und außergewöhnlich wohnen lässt.

Das Gestaltungskonzept greift die bestehende Sichtachse des Innenhofes der Wohnanlage zum gegenüberliegenden Friedhof auf. Diesem Garten der „Trauer“ soll ein Garten des „Lebens“ gegenüber gestellt werden, welcher vor allem Ausdruck in der unterschiedlichen Gestaltung der Fassaden finden wird. Dazu werden diese mit Motiven aus Flora und Fauna bereichert, die von den Giebelseiten der Wohnblöcke als plastische Objekte hervorstehen. So wird der Eindruck gewonnen, sie würden an der einen Seite des Hauses hinein- und an der anderen herausströmen.